Die Kommunikation mit dem Pferd
“Die Kommunikation zwischen Lebewesen, die nicht die selbe Sprache sprechen”
Immer, wenn zwei Lebewesen miteinander “sprechen” wollen und dabei eine gewisse Sprachbarriere überwinden müssen, kann die Sache etwas schwierig werden. Beiden Seite müssen offen sein und das Gespräch suchen, sonst ist eine Kommunikation zwar nicht unmöglich, führt aber nicht dahin, wo man sich sein eigentliches Ziel gesteckt hat.
Wenn der Mensch nun mit seinem Pferd arbeiten möchte, dann muss auch hier erstmal ein Weg der Kommunikation gefunden werden. Vom Sattel aus kennt jeder Reiter die üblichen Hilfen und agiert mit diesen. Das zwischen Aktion des Reiters und Reaktion des Pferdes im besten Fall ein gewisser Zusammenhang besteht muss ich jetzt hoffentlich nicht erwähnen 😉. Doch Ich gehe jedoch einen Schritt weiter und sage, dass man die Kommunikation mit dem Pferd bis auf ein Minimum begrenzen kann ohne dass sich z.B. beim Reiten der Fleiß des Pferdes verändert.
Pferde sind zwar sehr mächtige Tiere, haben meiner Meinung nach aber so feine “Antennen” und Sinne, dass man sich nur die Mühe machen und das “Gespräch” mit dem Pferd suchen muss.
Wir Menschen kommunizieren hauptsächlich verbal und setzen Mimik oder Gestik in Relation dazu relativ selten als alleiniges Kommunikationsmittel ein. Bei Pferden könnte man sagen, dass es in etwas umgedreht ist. Was Pferde untereinander alleine durch ihre Körperspräche aussagen und dem Gegenüber mitteilen ist für mich immer wieder sehr interessant. Warum dies so ist erscheint allerdings logisch, wenn man betrachtet, dass Pferde Fluchttiere sind.
📌 Doch worauf will ich hinaus?
Wir Menschen, sprich Pferdebesitzer / Reiter müssen, um mit den Pferden kommunizieren zu können, die Sprache der Pferde erlernen. Dabei unterscheide ich noch, ob man vom Boden aus oder vom Sattel mit dem Pferd kommunizieren möchte.
🔹 Das ist auch ein Grund für mich – neben dem sehr wichtigen Aspekt der Abwechslung – viel Bodenarbeit mit dem Pferd zu machen, da man sich dadurch besser kennenlernt, Vertrauen und eine Bindung zu dem Pferd aufbauen kann. Man erschafft hier sozusagen eine gemeinsame Basis. Denn für mich ist die Voraussetzung für jedes Training, dass das Pferd versteht, was ich von ihm möchte. Weiß es das nicht, kann ich ihm auch keinen Vorwurf machen oder es sogar strafen, wenn es nicht das macht, was ich von ihm verlangt habe.
Ist vom Boden Basis für die Kommunikation gelegt hat man es in der Regel vom Sattel aus schon mal wesentlich leichter, da man meistens auch die Frage nach der Chefposition bereits automatisch vom Boden geklärt hat.
🔹 Die Kommunikation vom Sattel ist natürlich nochmal eine ganz andere Nummer. Doch auch hier kommt es mir drauf an, dass das Pferd versteht, was ich von ihm möchte. Dieses Verständnis gepaart mit Freude an der Arbeit ist etwas wunderbares. Diese beiden Punkte sind für mich die essentiell wichtigen in der Arbeit mit den Pferden.
📍 Zur Kommunikation kommt für mich noch der Aspekt der Freude an der Arbeit dazu, dass das Pferd die Dinge, die ich von ihm möchte, gerne tut.
Mangelt es an einem der beiden Punkte, bekommt man als gefühlvoller Reiter sehr schnell die Quittung dafür. Magelt es an beiden, dann ist ein Sportartwechsel als Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Spaß beiseite, dann werden die Probleme mit dem Pferd schon wesentlich gravierender.
Ich persönlich möchte mit meinen Pferden ruhig kommunizieren und sie fein reiten können, vertrete sozusagen die Kommunikation mit minimalsten Signalen.
Vor allem durch die Bodenarbeit und das gebisslose Reiten habe ich gelernt, dass eine feine Kommunikation nicht nur möglich, sondern etwas wunderbares ist. Es ist für mich der Lohn eines fairen Umgangs mit den Pferden und einer konseuqenten, reellen, pferdegerechten Ausbildung.
📝 Wer mehr über meinen Weg der Kommunikation mit den Pferden wissen möchte, darf mich gerne anschreiben oder einen Kommentar hinterlassen. Außerdem unterstütze ich jeden sehr gerne, der auch fein mit seinem Pferd kommunizieren möchte oder ein Problem mit seinem Pferd hat.
📎 Jeder Reiter und jedes Pferd hat es verdient verstanden zu werden! Kommentare wie “der dumme Gaul hat keine Lust” oder “der Reiter ist ja komplett unfähig” resultieren für mich aus Unverständnis zwischen Pferd und Reiter. Wenn dann noch eine gewisse Hilflosigkeit oder Ratlosigkeit dazukommt, führt das sehr schnell dazu, dass Pferde als “bockig” oder ähnliches abgestempelt werden. Dabei sind das so gutmütige Tiere, die uns gefallen und alles gut machen wollen.
🐴 Also bitte zuhören, wenn die Pferde uns etwas mitteilen wollen!
LG Karolin 🍀
📷 Auf den Fotos ist übrigens mein Limo zu sehen. Man kann auch hier erkennen, wie wichtig mir Abwechslung ist. Auf den linken Bildern seht ihr Limo noch im Turniereinsatz. Rechts oben beim Hüpfen und unten rechts beim Training mit LG – Zaum zu Hause (das war in der Zeit, als ich noch ohne Helm geritten bin. Kommt jetzt nicht mehr vor!).
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