Disziplin im Reitsport
➡️ Part I – DISZIPLIN 💯
So, nun ist es mal wieder Zeit für einen Artikel, den ich diesmal in verschiedene Parts aufteilen möchte.
Ich möchte ein paar Worte zum Thema Tugenden im Leben und im Reitsport zu Papier bringen.
Was sind diese berühmten TUGENDEN ❓
Die Legaldefinition besagt, dass Tugenden wertvolle Eigenschaften eines Menschen sind. Geht man in die ethische Richtung kann man von einer charakterlich wertvollen Haltung einer Person sprechen, die diese befähigt sittlich zu handeln. Ich möchte nun nicht weiter auf den gesamten Tugendkatalog eingehen, sondern den Bogen zum Umgang mit Pferden und dem Reitsport spannen.
Es gibt ja auch den berühmten Satz, dass man den Charakter eines Menschen daran sieht, wie er mit Tieren umgeht. In diesen wenigen Worten stecken viel Wahrheit und sie sagen eigentlich schon alles aus 👍🏻.
Aber zurück zu den Tugenden, von denen ich heute nur eine spezifisch ansprechen möchte.
📌 Mein Thema im ersten Teil meines Artikels ist nun die Disziplin.
Dabei unterscheide ich zwischen Disziplin und Selbstdisziplin. Beides finde ich im Reitsport, im Umgang mit Tieren und eigentlich auch überhaupt im Leben sehr wichtig.
Trainiert man mit Pferden, egal ob es im Freizeitbereich oder im ambitionierten Sportbereich ist, ist diszipliniertes Handeln und Arbeiten eine Sache, die gegeben sein muss.
Einerseits muss man mit Disziplin daran arbeiten, um sein gestecktes Ziel zu erreichen und andererseits braucht man im Umgang mit Tieren die Selbstdisziplin sich selbst bei Problemen und Schwierigkeiten mit den Pferden im Griff zu haben. Kein Mensch ist frei von negativen Emotionen, doch ein Handeln aus Wut oder Ähnlichem ist absolut fehl am Platz.
Niemand ist ohne Fehler und jeder von uns war sicher schon mal unfair zu den Pferden. Gerade in emotional schwächeren Momenten neigt man dazu extremer als normal zu handeln, aber genau an diesem Punkt sollte die Selbstdisziplin greifen.
Erinnere ich mich an das Jugendalter oder die Anfänge im Reitsport zurück muss man erstmal begreifen, dass die auftretenden Fehler beim Reiten nicht beim Pferd zu suchen sind. Denn meiner Meinung gibt es kein Pferd, dass ohne Grund die Kooperation verweigert oder es dem Reiter absichtlich schwer machen will. An diesem Punkt gehen die Meinungen im Reitsport, wie so oft, kilometerweit auseinander. Man sollte allerdings ins Kalkül ziehen, aus welchem Munde eine Meinung kommt und erst dann für sich selbst entscheiden, ob diese Meinung wertvoll und zu beachten ist. Das ist jedem selbst überlassen auf wessen Meinung er wert legt und welche für die berühmte Tonne ist.
Aber warum schreibe ich das alles❓
Es ist selbstverständlich mal wieder aus einem aktuellen Anlass. Vor ein paar Stunden hatte ich ein Gespräch mit „meinen Mädels“ aus der EDC über verschiedene Themen im Reitsport. Es ging um Vorkommnisse, die meine Mädels auf Turnieren beobachtet haben, verschiedene Handhabungen bzgl. Eindecken der Pferde – was eine sehr interessante, sachlich vorbildliche Diskussion war und auch Nettigkeiten in den Ställen, in denen ihre Pferde untergebracht sind (zur Info nebenbei: Meine Mädels sind über ganz D verteilt. Es wird also kein spezifischer Stall angesprochen).
Meine Mädels erzählten mir, dass ein Reiter auf einem Springturnier aufgrund eines Fehlers im Parcours die Gerte so grob ausgepackt hat, so dass der Richter ihn sogar abgeklingelt hat. Dies ist ein Beispiel dafür, dass diese Person keine Selbstdisziplin hat oder nur sehr eingeschränkt. Man könnte hier gefühlte 657 Beispiele aus allen Bereichen des Reitsports nennen, aber was gemeint ist, sollte klar sein.
Wir alle verlangen Leistung – egal in welchem Maße und in welcher Sparte des Reitsports – von den Pferden, aber wir müssen Fairness walten lassen. Vielleicht hilft an dieser Stelle die Überlegung, ob man ein mit dem Pferd ein Team sein will oder es doch eher als zu beherrschenden Feind betrachtet.
Um auch noch Nettigkeiten untereinander zu erwähnen, auf die ich eigentlich fast nicht eingehen möchte, sei gesagt, dass man in den Reitställen meistens eine zusammengewürfelte Gemeinschaft ist, die im Grunde das Gleiche will, nämlich das Wohl der Pferde. Trotz allem ist es für meine Menschen schwer andere in Ruhe zu lassen, aber hier sind wir wieder bei den Tugenden und der Selbstdisziplin ;).
Ich danke meinen Mädels für unser Gespräch, dass mich zu diesen Zeilen inspiriert und mir gezeigt hat, dass sachliche und auch disziplinierte Diskussion über ganz verschiedene Themen gepaart mit dem ein oder anderen Späßchen, möglich und wirklich wunderbar sind. Man kann gegenseitig immer was lernen und sich Standpunkte anderer Personen anhören 🥳👍🏻🍀.
Das war Part I, seid gespannt mit welcher Tugend es im Part II weitergeht.
„Think pink“ und habt viel Freude mit Euren PFERDEN 🐴💞.
Ein schönes Wochenende für Euch,
LG Karolin 🍀